Nun mehr zum zweiten Mal wurde die Sindelfinger Stadthalle Anlaufpunkt für die Konzertveranstaltung „Sound of Sifi“. 2021 das erste Mal ins Leben gerufen, verlangte das positive Feedback nach einer Fortsetzung. Und so kam es, dass sich IG Kultur, Junge Bühne und die Jugendbürgerstiftung erneut auf die Such nach vielversprechenden Acts für einen besonderen Eventabend machten. Fündig wurde man schnell wieder bei dem Böblinger Ensemble „Skin of Clazz“, das mit seinen zahlreichen Auftritten schon gezeigt hat, dass es ein Zuschauermagnet ist. Bandmitglied Jonas Stephan war es dann auch, der neben „Skin of Clazz“-Lead Sängerin Jule Borchardt auch noch Fernsehprominenz anheuerte. Claudia Emmanuela Santoso, Gewinnerin von „The Voice of Germany“ 2019, Emma Filipovic, 15-jährige Gewinnerin von “The Voice Kids” aus diesem Jahr und Felix Harer, ebenfalls Teilnehmer bei „The Voice“ kündigten sich an und vervollständigten so das Gesangsaufgebot. Für die entsprechende musikalische Begleitung sorgte nochmals Jonas Stephan, der durch sein Studium des Jazz- und Pop-Schlagzeugs auf Lehramt eine Kompanie an Kommilitonen zusammenstellte.
Die angehenden Profimusiker heizten den knapp 400 Zuschauern von Beginn an ein. Ihr Sound wurde dabei von Lukas Noller im Hintergrund exzellent abgemischt und Fabian Balle untermalte die akustischen Darbietungen mit wunderbar inszenierten Lichteinstellungen. Für Emma Filipovic bedurfte es aber auch eigentlich keines Lichtkegels, denn sie nahm auch so schnell die Bühne für sich ein. Obwohl sie der jüngste Act an diesem Abend war, wurde jedem schnell klar, dass sie kein Rampenlicht scheuen, sondern stattdessen einen souveränen Auftritt hinlegen würde. Entsprechend überzeugend kam dann die Inszenierung von Rap-Gott Eminem „Lose Yourself“ daher und brachte untermalt von dem ein oder anderen wippenden Zuschauerkopf, einen Hauch von „8 Mile“ in die Sindelfinger Stadthalle.
Es folgte eine Zäsur. Erfreulicherweise nicht in der Qualität der Performance, jedoch aber im Wechsel des Genres. Claudia Emmanuela Santoso schmetterte mit „Never Enough“ aus der Filmmusik von „The Greatest Showman“ ein echtes Powerstück. Ihre stimmliche Brillanz konnte sie hierdurch vollkommen unter Beweis stellen. Es war eines der Stücke gewesen, welches ihr bei „The Voice“ 2019 die positive Rückmeldung aller Juroren eingebracht hatte. Hierin zeigte sich jedoch leider auch wohl die einzige Schwäche der musikalischen Aufstellung: Die Musiker hatten sich scheinbar nicht untereinander abgestimmt und so fehlte es stellenweise an einem dramaturgischen Leitfaden. Der begrüßenswerte Pluralismus an Genres sorgte zugleich für ein Wechselbad an Musikgefühlen. Ein Wenig war es wie bei einer offenen Spotify-Playlist: Jedes Lied ein Hit, aber in keinem Bezug zu den jeweils anderen Stücken. Wie wir aber wissen, können auch solche Playlists für eine Menge Spaß sorgen und so war es glücklicherweise auch im Fall von „Sound of Sifi“.
Felix Harer, der anfangs auf emotionale Pop Ballladen gesetzt hatte, stellte in der zweiten Hälfte zunehmend auf Tanzbares um. Sehr zur Freude der in den vorderen Stehplätzen angesiedelten Gäste. Auch „Skin of Clazz“ trugen zur motorischen Beteiligung der Zuschauerschaft bei. Die Böblinger hatten eigene Titel im Repertoire und spielten die Vielseitigkeit jedes ihrer Bandmitglieder aus. Jule Borchhardt übernahm mit ihren Gesangsstücken hauptsächlich die Führung. Aber auch die Perkussionisten Gruppe bekam einen eigenen Part, bei dem sie den Facettenreichtum ihrer Schlaginstrumente demonstrieren konnten. Das i-Tüpfelchen gab dann noch Julian Wirth durch ein fulminantes Saxofon Solo zum Besten, das einmal mehr alle Musikbegeisterten mit all ihren Sinnen ansprach.
Entsprechend mit großem Beifall für alle Beteiligten endete „Sound of Sifi“ in diesem Jahr. Ein schöner Lohn für alle Mühen, die dieses Projekt mit sich brachte. Auch finanziell schlug sich die Anerkennung der Zuschauer nieder. Ganze [Betrag]€ an Spenden durften wir verbuchen. Dafür möchten wir uns recht herzlich bei allen großzügigen Spendern und Zuschauern bedanken. Weiterer Dank geht an alle beteiligten Partner und Unterstützer der Jugendbürgerstiftung, ohne die „Sound of Sifi“ kein weiteres Mal möglich gewesen wäre.
Zuletzt gilt unser Dank unserem Vorstand Patrick Schmid, der das Projekt maßgeblich vorangetrieben und unerlässliche Arbeit bei der Koordination geleistet hat.
Solltet ihr dieses Jahr bei „Sound of Sifi“ dabei gewesen sein, möchten wir selbstverständlich auch euch für eure Unterstützung danken und hoffen, dass ihr einen großartigen Abend mit uns hattet. The Show will go on!